Am nächsten Tag in der Früh war ich einigermaßen steifgefroren, aber die Glückssträhne riss nicht ab: Kaum hatte ich dem Dorf den Rücken gekehrt, hielt ein Auto neben mir, vielleicht das einzige an diesem Tag. Drinnen saßen zwei chilenische Forstwirtschafts-Studenten auf Gras-Mission: Sie untersuchen, wie man Andengräser feucht halten kann. Die beiden nahmen mich bis zum letzten chilenischen Checkpoint mit, wo sich wiederum der erste torpedierte LKW-Fahrer bereit erklärte, mich bis Arica mitzunehmen. In zweieinhalb Stunden ging es 4.400 Höhenmeter hinunter. Die kahlen Berge machten nach und nach dem Sand der Atacama-Wüste Platz, in den Schluchten lagen Container und LKW-Wracks. Dann tauchte der Pazifik am Horizont auf. Der Fahrer, ein Bolivianer aus Cochabamba, der unterwegs zum Hafen von Arica war, um einen Container mit chinesischen Motorrad-Ersatzteilen abzuholen, konnte nicht begreifen, dass ich aus meiner Reisetätigkeit keinen Profit ziehe und es nur zum Vergnügen tue.
In Arica fand ich auf Anhieb ein nettes Zimmer und ein gutes Ceviche. Ich trieb mich noch anderthalb Tage in Arica herum, ging zwischen zwei Flugzeugen ein bisschen in Santiago
spazieren, traf auf dem Heimweg in Córdoba eine alte Bekannte und – aus.
Du kannst diesen Text auf facebook kommentieren oder mir ein E-Mail schreiben.