Tipps für Interrail

Keine Frage, es ist wunderschön, flexibel durch Europa zu reisen. Und vor allem – es ist nicht unbedingt teuer. Zuallererst ist zu erwähnen, dass es viele verschiedene Interrail-Tickets gibt – auch für einzelne Länder und kürzere Zeiträume. Wer nur beschränkte Geldmittel zur Verfügung hat und auf eine längere Reise nicht verzichten möchte, hat viele Möglichkeiten.

 


Ideen für günstiges Übernachten


Ein großer Posten, der sich einfach minimieren lässt, ist das Übernachten. Jugendherbergen müssen im Sommer oft mehrere Wochen im Voraus gebucht werden, man muss sie erst einmal finden, und flexibel ist man, sobald man das Hostel gebucht hat, auch nicht mehr. In einigen Ländern sind die Standards, beispielsweise die Sauberkeit betreffend, niedrig. Eine gute Alternative ist couchsurfing.com, ein weltweites Netzwerk von Leuten, die zu sich nachhause einladen. Bei Couchsurfing ist es nötig, einige Wochen im Vorhinein Nachrichten zu verschicken. Manchmal hat man auch Pech (vor allem in westeuropäischen Großstädten im Sommer, hier empfiehlt es sich, gezielt Courchsurfer in Vororten bzw. Nachbarstädten anzuschreiben). In jedem Fall ist es eine sehr gute Möglichkeit, neue Leute in ihrer eigenen Kultur kennenzulernen.


Es gibt Jugendherbergen, die jedem gewöhnlichen Wald in punkto Komfort unterlegen sind. Wer im Wald übernachtet, braucht nicht unbedingt kein Zelt (Es kann trotzdem sinnvoll sein, eines mitzunehmen, das Blätterdach kann sich als ungenügend erweisen und je nach Gegend gibt es auch Moskitos). Wer kein Zelt hat und keinen Wald und vom Regen überrascht wird, kann unter einer Brücke schlafen, in einem leeren Stall, einer verlassenen Hütte – mit ein bisschen Fantasie ist es nicht schwierig, in ländlichen Regionen Unterschlupf zu finden. Wer in einer Stadt ist und draußen schlafen möchte, nimmt einen Vororte-Zug nach irgendwo. Wenn die Lichter weniger werden, ist der Stadtrand erreicht, und mit etwas Glück liegt hinter der nächsten Haltestelle der nächste Wald. Natürlich ist es besser, nicht die Nacht abzuwarten, sondern schon nach möglichen Schlafplätzen Ausschau zu halten, wenn man auf dem Weg in eine Stadt ist. Nicht vergessen sollte man einen Schlafsack und eine Taschenlampe. In vielen Ländern ist das Wildcampen offiziell nicht erlaubt.


Eine andere Möglichkeit, die Nacht zu verbringen, sind Nachtzüge. Wer die Nacht nicht in einem Sitzwagen verbringen will, kann gegen Aufpreis einen Liege- oder Schlafwagen benützen, und ist in der Früh am nächsten Reiseziel angelangt. Beispielsweise zahlt man mit einem Interrail-Globalpass im Nachtzug Berlin-Malmö € 29 Aufpreis für einen Liegewagenplatz (Der Nachtzug Berlin-Malmö führt keine Sitzwagen), und auch im Schiffsverkehr zwischen Schweden und Finnland gibt es Ermäßigungen.

 

Die Möglichkeiten, unterwegs eine Nacht zu verbringen, sind also in etwa die folgenden:

  • Jugendherberge/Hostel
  • Couchsurfing
  • Wald (oder Wiese, Höhle, Strand, Flussufer, Brücke, Hütte, Grünfläche eines Parkplatzes, was auch immer)
  • Nachtzug/Nachtschiff
  • Bei Freunden

 

Strom und Dusche


Es ist gut, sich ab und zu zu duschen, ein See oder Fluss hat aber einen ähnlichen Effekt. Auch in manchen Bahnhöfen und Schiffen ist es möglich, sich zu duschen. Wer Strom braucht, um die Kamera aufzuladen, kann sich in Zügen, Bahnhöfen oder Einkaufszentren umschauen. Im Notfall ist es möglich, eine Kamera am WC eines Zuges aufzuladen – in beinahe jedem Zug gibt es am WC eine Steckdose.


An einigen Orten ist zu besonderer Vorsicht geraten, wenn man im Freien schläft. Beispielsweise gibt es immer noch Länder mit Minen im Boden, und auch im Verlauf des ehemaligen Eisernen Vorhangs ist es – aus demselben Grund – nicht ratsam, ein Nachtlager aufzuschlagen.

 


Günstiger als Interrail


In einigen Ländern macht es Sinn, ganz auf das Interrail-Ticket zu verzichten und Einzelfahrscheine zu lösen. Beispielsweise kostet eine 250 Kilometer lange InterCity-Fahrt (Der SuperCity ist geringfügig teurer) von Prag nach Olomouc nur € 8,15 (Stand Oktober 2016).


Was das Kennenlernen einer Stadt betrifft: Auf www.neweuropetours.eu gibt es eine Übersicht von Städten, wo „Gratis-Führungen“ angeboten werden; sie kosten nur ein Trinkgeld und sind oft hervorragend. In vielen Städten bietet die Touristen-Information einen kostenlosen Stadtplan an.


Skandinavien ist sehr teuer, wer ein kleines Budget hat, kann auf Nahrungsmittel aus dem Supermarkt zurückgreifen. Weiters wird es im nördlichen Skandinavien nächtlicherweise sehr kalt – ein Zelt samt warmem Schlafsack oder der Verzicht auf das Übernachten im Freien sind anzuraten.


Es ist schön, mit Freunden zu reisen, aber neben der totalen Unabhängigkeit gibt es einen weiteren Vorteil, wenn man alleine unterwegs ist: Man lernt mehr Leute kennen.

Mit dem AVE blitzschnell durch Spanien
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