aktualisiert am 29.10.2016
Wer kennt sie nicht – Entsendeorganisationen für Freiwillige mit aufwendigen Bewerbungsverfahren, bürokratischen Hürden und hohen Kosten. Im Folgenden werden drei Projekte in Costa Rica und Panama vorgestellt, an denen jeder, der über Eigeninitiative verfügt, unbürokratisch und jederzeit mitarbeiten kann (Ein 90-Tage-Visum, nach dessen Ablauf man für drei Tage ausreisen muss, wird bei der Einreise nach Costa Rica am Flughafen ausgestellt). Lebenshaltungskosten werden von den Freiwilligen selbst getragen, sind zumeist jedoch sehr gering. So kostet eine Übernachtung in Soloy mit Stand 2010 fünf US-Dollar, beim Zirkus-Projekt ist eine kostenlose Unterbringung eventuell möglich.
Zirkus-Projekt in Costa Rica
Im Jahr 2002 wurde von der Organisation Vida Nueva in der südlich gelegenen costaricanischen Stadt San Isidro de El General ein Zirkusprojekt ins Leben gerufen. Die Idee des Circo FantazzTico ist es, Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen Gemeinschaft erleben zu
lassen und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Ein immer wieder neu durchgemischtes Team von jungen, großteils deutschsprachigen Freiwilligen führt Trainings in armen barrios (Stadtvierteln)
durch, übt mit der Stammgruppe und führt in Zusammenarbeit mit der Organisation Vida Nueva und auch in Eigeninitiative weitere Projekte durch, beispielsweise das Erteilen von Unterricht im
Gefängnis von San Isidro de El General.
Flüchtlings-Projekt im Regenwald
Als im Jahr 1979 zahlreiche Nicaraguaner vor dem Terrorregime Anastasio Somozas fliehen mussten, entschloss sich die europäische Longo-Mai-Kooperative zum Kauf von Land in Costa Rica, um den
Flüchtlingen eine Alternative zum Leben im Flüchtlingslager zu bieten. Heutzutage zählt das zwischen zwei Flüssen gelegene Dorf Longo Mai rund 400 mehrheitlich salvadorianische Einwohner. Projekttouristen und Freiwillige aus aller Herren Länder sowie vereinzelt österreichische oder
deutsche Zivildiener unterstützen die Menschen im Dorf auf vielfältige Weise. Eigeninitiative wird großgeschrieben, mögliche Projekte sind das Abhalten von Bastelnachmittagen für Kinder, das
Erteilen von Englisch-, Mathematik- oder PC-Unterricht, die Planung des jährlich stattfindenden Kulturfestivals usw. Auf der Webseite von Longo Mai findet sich eine detaillierte Auflistung von möglichen Projekten. Ankömmlinge werden in Gastfamilien untergebracht und sind
eingeladen, an deren Alltag teilzuhaben.
Entwicklungs-Projekt in den Bergen Panamas
Das Leben der Ngöbe-Buglé, der wunderschön gekleideten Indigenen, die in wilden Tälern, fernab von Stromleitungen und befestigten Straßen leben, mutet auf den ersten Blick sehr romantisch an. Auf
den zweiten Blick wird klar, dass hier tausende Menschen um ihre Existenz kämpfen. Mögliche Projekte für Freiwillige in Soloy sind zum Beispiel das Erteilen von Englischunterricht oder die Mithilfe im botanischen Garten.
Die Ortschaft kann von David (Panama) aus mit dem Bus erreicht werden.
Die drei genannten Projekte sind durch zahlreiche persönliche Beziehungen eng miteinander verbunden, so hält beispielsweise der Zirkus FantazzTico immer wieder Wochenend-Trainings auf dem Gelände
von Longo Mai ab.
