Anmerkung: Das Datum dürfte ungefähr hinkommen, genau weiß ich es nicht mehr.
Knapp vier Wochen nach meiner Rückkehr aus Amerika hat mich das alte Leben wieder, schon lange. Die Ferien sind voll verplant und für die Schule lernen muss ich auch, viel Zeit, um an Amerika zurückzudenken, bleibt nicht. Aber wir telefonieren, meine Gastfamilie und ich, und irgendwann kommen sie bestimmt nach Österreich.
Der Empfang am Flughafen und der Donnerstagnachmittag in Baden waren ein Wahnsinn. Ich hab mich sehr gefreut, bin aber definitiv unter eventuellen Erwartungen geblieben... Es war ein bisschen
viel auf einmal und das hat mich wohl eher verwirrt.
Freitagmorgen bin ich durch Baden spaziert, an alten Häusern vorbei durch die Fußgängerzone, zur Lokalbahn am Josefsplatz und in den Kurpark. Baden ist eine wunderschöne Stadt. Ein Wiener bat
mich meines roten T-Shirts wegen, als zusätzlicher Farbtupfer vor einer Blumenwiese zu posieren, und dann genehmigte ich mir einen gefüllten Dinkelkornspitz beim Gradwohl. Und dieser
Dinkelkornspitz, der hatte es in sich. Der war unglaublich!!! Da war meine Welt wieder in Ordnung.
Schon aus dem Flugzeug hatte ich frühmorgens erste Eindrücke gesammelt: Europäische Straßen sind krumm und das ist gut so. Über Westdeutschland hab ich mich sehr über die vielen Windräder
gefreut. Ein paar erste Eindrücke von zuhause: Unser Ort ist klein. Unser Kühlschrank ist winzig. Unsere Fahrräder sind riesig, so ein Riesending wie mein Fahrrad habe ich noch nie gesehen...
Dialekt ist schwierig. Am ersten Abend hatte ich keine Chance, mit dem Jakob hab ich wohl eine Mischung aus Dialekt, Hochdeutsch und Englisch geredet und stolperte ab und zu über Wendungen. Die
Leute rauchen wieder.
Am meisten hab ich mich auf meine erste Radtour gefreut. Knapp eine Woche nach meiner Rückkehr hab ich mich per Rad wieder etwas besser mit meiner Heimat vertraut gemacht. Ich bin bei brütender
Hitze über Stock und Stein und hab mich bei Kilometer 62 in einer Wiese unter einen Wasserhahn gelegt. Schön wars.
In der ersten Juliwoche verbrachte ich mit meiner jüngeren Schwester Franzi und meinem Vater ein paar Tage in unserem alten Ferienhäuschen in der Obersteiermark. Am dritten Tag fuhren wir per
Sessellift auf den Berg, in den örtlichen Wild- und Freizeitpark. Höhepunkt war wie immer die Flugvogelschau, abgehalten in einer Arena mit wunderbarem Blick auf die rundum liegenden Berge.
Eulen, Geier, Bussarde, ich weiß nicht mehr genau, was da über unseren Köpfen herumschwirrte. Aber irgendwann kündigte der Falkner einen besonders schnellen Vogel an. Und dann, werte Damen und
Herren, dann ließen sie einen Falken fliegen!
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