Ein Dichter liegt, Gesicht zur Wand
im Bett, das Denken angespannt.
Er kommt nicht in den Schlafgenuss
weil er doch etwas dichten muss!
Er reibt sein edles Dichterhaupt
Wer hat der Muse das erlaubt?
Ganz plötzlich tut er einen Schrei
Die Welt erwacht, ganz einerlei!
Sein Geist erstaunt ihn wieder mal
mein Himmel, er ist genial!
Ein Geistesblitz, originell –
wo ist denn nur das Schreibzeug? Schnell!
Schläft wegen ihm die Menschheit schlecht
ist das, verdammt, sein gutes Recht!
Bei Gott, er steht doch über diesen
sein Genius, er sei gepriesen!
Er ist, weil er so inspiriert
zum Dichterfürst prädestiniert!
Er ist die Muse in Person
ein Gott am höchsten Dichterthron!
Er schreibt verschmitzt und selbstverliebt
weil es halt keinen Größern gibt
und dass ihr’s wirklich alle wisst
dass er der Allerbeste ist
krallt er sich seinen Dichterstift
und schreibt in seiner Dichterschrift
die abertausendste Tirade
zum alten Thema „Schreibblockade“.